Berlin: Während seine Partei in der Wählergunst spürbar gesunken ist und ihm auch sonst der Wind, aufgrund seiner Äußerungen zu Hartz IV scharf um die Nase weht, läßt Außenminister Guido Westerwelle auch außenpolitisch nichts aus, um sich zu einer lächerlichen Person zu machen.
So kündigte er eine Erweiterung von außenpolitischen Sanktionen gegen den Iran an, sollte dieser sich auch weiterhin weigern, sich vom Westen als eine Art Halbkolonie behandeln zu lassen, indem er sich von den USA, Israel – und Guido Westerwelle vorschreiben läßt, was er zu tun oder zu lassen hat. Dabei dreht es sich wieder einmal um das Recht des Irans auf eigene Kernenergieerzeugung. Während die atomare Bewaffnung Israels für keinen westlichen Staatsmann auch nur im Ansatz ein Thema ist, schreit man bereits Zeter und Mordio, wenn der Iran bereits nur davon spricht, sich auf atomarem Gebiet unabhängig zu machen.
Anlaß für Westerwelle am Freitag zu erklären: „Wir können als internationale Völkergemeinschaft eine atomare Bewaffnung des Irans nicht widerspruchslos und tatenlos hinnehmen.“
Tatsächlich nicht? Wenn wir uns recht erinnern hat die internationale Gemeinschaft bislang durchaus ohne größeren Probleme, von etwas Mediengeschrei vielleicht mal abgesehen, daß die USA gleich zwei Städte atomar ausradierten, ohne daß dazu eine militärische Notwendigkeit bestand, daß Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich in den Folgejahren atomar nachrüsteten und daß inzwischen sogar Länder wie Indien, Pakistan, Nordkorea und sogar Südafrika in der Lage sind, Atombomben herzustellen.
In Nordkorea spricht man diesbezüglich nicht ganz zu unrecht von einer sogenannten „physikalischen Abschreckung“. In der Tat, verfügte dieses Land nicht über eine solche Abschreckung, so hätte es vermutlich schon lange das Schicksal des Iraks geteilt, dessen von der Bush-Administration als Kriegsgrund angegebenen „Massenvernichtungswaffen“ bekanntlich bis heute noch nicht gefunden sind. Angesichts der Art und Weise, wie sich der Westen in die Angelegenheiten von ihm nicht untertanen Staaten einmischt, fällt das Verständnis schwer, weshalb sich von ihm bedrohte Staaten auf die einzige Art von Bewaffung verlegen, mit der sie ihre Unabhängigkeit schützen können, weil es kein anderes gibt, vor dem Staaten wie die USA und Israel Respekt haben.
Daran ändern auch die vorgezogenen Büttentiraden eines außenpolitischen Clowns wie Guido Westerwelle nichts, der er unlängst im Zusammenhang mit Hartz IV von „anstrengungslosem Wohlstand“ sprach, der zu „spätrömischer Dekadenz“ einladen würde. Eine Aussage, die gerade aus dem Munde von Guido Westerwelle hier und da ein maliziöses Lächeln erzeugen dürfte, steht der Herr Außenminister bekanntlich in seinem persönlichen Privatleben dem landläufigen Allgemeinverständnis von spätrömischer Dekadenz“ weitaus näher, als die meisten Arbeitnehmer und HartzIV-Empfänger zusammengenommen.
Siehe auch
Ostsee-Zeitung 13./14.02.10 S. 4
http://ping.fm/MSUWC
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