DRESDEN. Linke Demonstranten haben zahlreiche Zufahrtswege nach Dresden blockiert, um einen Trauermarsch der Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO) aus Anlaß der Bombardierung der Stadt vor 65 Jahren zu verhindern.
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot präsent, darunter auch mit zahlreichen Wasserwerfern. Drei Hubschrauber kreisen über der Elbestadt. Der Bahnverkehr zwischen der Neustadt und dem Hauptbahnhof wurde von den Gegendemostranten zum Erliegen gebracht. Noch vor Beginn der Demonstrationen herrscht eine angespannte Stimmung.
Aufgerufen zu den Aktionen gegen den JLO-Trauermarsch hatte unter anderem das Bündnis „Dresden nazifrei – Gemeinsam blockieren“, gegen das die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der Aufforderung zu Straftaten aufgenommen hat.
Stadt unterlag vor Gericht
Die Stadt Dresden war zuvor mit dem Versuch gescheitert, die von der JLO für Sonnabend angemeldete Demonstration durch die Elbstadt zu unterbinden. Das Verwaltungsgerichts Dresden hatte die Beschränkung des angemeldeten Trauermarsches auf eine stationäre Kundgebung als Verstoß gegen die vom Grundgesetz garantierte Versammlungsfreiheit gekippt. Das Oberverwaltungsgericht Bautzen bestätigte am Donnerstag dieses Urteil letztinstanzlich.
Obwohl insbesondere die NPD zur Teilnahme am Trauermarsch geworben hat, wies JLO-Versammlungsleiter Kai Pfürstinger gegenüber der JUNGEN FREIHEIT den Vorwurf zurück, seine Organisation mißbrauche den Gedenktag der Bombardierung Dresdens für politische Zwecke.
So seien Parteifahnen beispielsweise auf der Demonstration unerwünscht. „Wir erheben keine politischen Forderungen, sondern wollen an die Zerstörung der Stadt erinnern und ein Zeichen gegen das ständige Herunterrechnen der Zahlen setzen“, sagte Pfürstinger gegenüber der JF. „Erst als wir von Jahr zu Jahr größer wurden, begannen Politik und Medien uns zu kriminalisieren“, ärgerte sich Pfürstinger. (krk/vo)
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Samstag, 13. Februar 2010
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